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Unsere Forschung

Wir pflanzen nicht nur Bäume. Wir wollen auch herausfinden, wie  man das am besten macht. Denn so einfach ist das gar nicht. Und Forschungsarbeiten darüber gibt es so gut wie keine. Zumindest darüber, wie man Neuanpflanzungen auf Freiflächen bei zunehmender Trockenheit und Hitzestress anlegt.    

Das Problem

Der Klimawandel schreitet voran. Und die Wissenschaft sagt eindeutig: Wetterereignisse werden extremer. Für Rheinhessen und andere trockene Regionen Deutschlands könnte das bedeuten, dass die Sommer noch heißer und vor allem noch trockener werden. Wir können ein Lied davon singen: In den vergangenen zwei Jahren mussten wir Neuanpflanzungen wässern und viele vertrocknete Bäume austauschen. 

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Unsere Lösungen

Wir verfolgen zwei unterschiedliche Ansätze:

1. Wir helfen schon heute den Neuanpflanzungen, mit den Wetterextremen zurecht zu kommen. Wir experimentieren dabei mit Tröpfchenbewässerung und mit Pilzkulturen. Diese sollen den Pflanzen helfen, Nährstoffe schneller aufnehmen zu können. Wo es sich anbietet, ziehen wir nach dem Konzept  des Keyline Designs Wassergräben. Dadurch soll Niederschlagswasser länger auf der Fläche gehalten werden und versickern.

2. Längerfristig ausgelegt ist unser zweiter Ansatz: Schon bei der Auswahl der Pflanzen und ihrer Anordnung wollen wir den neuen Umweltbedingungen Rechnung tragen. Die Idee ist: Durch schnell wachsende sogenannte Pionierpflanzen soll ein wachstumsförderndes Mikroklima für weitere Pflanzen (Zielbäume) und damit eine erhöhte Artenvielfalt geschaffen werden.     

3. Unser Ziel ist es, nicht gegen, sondern mit den Entwicklungsprozessen der Natur zu arbeiten. Nach dem Prinzip der geleiteten Sukzession wollen wir bestimmte Entwicklungsphasen durch Einbringung von Samen oder Setzlingen anregen und damit natürliche Prozesse beschleunigen.      

Die Birkenpioniere

Birken sind solche Pionierpflanzen. Sie sind relativ anspruchslos und erzielen in Gruppen ein schnelles Wachstum. Im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit an der TH Bingen erforscht Gianluca von Raesfeld mit uns und für uns eine neue Pflanzstrategie. 

Forschungsdesign: Auf einer definierten Versuchsfläche von ca. 100qm werden junge Birken (100 bis 120cm Höhe) gepflanzt. In den Zwischenräumen werden auf drei Versuchsfeldern die Zielbäume unterscheidlich gepflanzt.

Feld 1: Die Zielbäume werden als Sämlinge in den Boden gegeben.

Feld 2: Die Zielbäume werden als kleine Setzlinge (30 - 50 cm) gepflanzt.

Feld 3: Vergleichsfeld ohne Birken

Pionierbäume:      Birken

Zielbäume:             Feldahorn, Traubeneiche, Hainbuche, Vogelkirsche, Walnuss, Elsbeere, Mehlbeere, Speierling, Spitzahorn, Bergahorn.

Sträucher:               Weißdorn, Schlehe, Wolliger Schneeball, Hartriegel.

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